Durch anthropogenes Handeln sind derzeit mehr Arten vom Aussterben bedroht, als jemals zuvor. Um diese Notlage ins Bewusstsein der Gesellschaft zu rücken, ist die Beteiligung aller Bürger*innen gefragt. Mit einer selbst entwickelten Futterstation für Vögel, bestehend aus verschiedenen Sensoren wie Kamera, Waage und Mikrofon, aber auch Umweltsensoren (z.B. Thermometer), werden Vögel automatisiert gezählt und die entsprechende Art erkannt. In einem Teil der mehr als 13 Millionen deutschen Privatgärten, deren Fläche in etwa der aller deutschen Naturschutzgebiete entspricht, bauen Bürger*innen unsere Station auf. Alle Familienmitglieder werden zu Forscher*innen und untersuchen die Biodiversität direkt vor der Haustür. Neben dem Aufbau der smarten Open Source Station im eigenen Garten können Bürger*innen die in Echtzeit gesammelten Daten auf einer Open Data Plattform auswerten, validieren und vergleichen. Somit haben Bürger*innen im Projekt nicht nur nachgefragt, sondern auch mitgeforscht.
Mit der Futterstation können Sie die Biodiversität in Ihrem eigenen Garten erforschen. Die Futterstation zählt und bestimmt die Art besuchender Vögel und nimmt weitere Umweltdaten auf.
Unter diesem Link findet ihr eine Website, wo alle gesammelten Daten und Bilder der Station zu finden sind.
https://wiediversistmeingarten.org/viewBei von uns veranstalteten Worskhops wir der Umgang mit der Station geübt und die gesammelten Daten ausgewertet.
Ende April 2022 fand unser erster Workshop statt, bei dem wir gemeinsam mit einer bunten Truppe von
Bürger*innen gemeinsam 21 Stationen zusammengebaut und eingerichtet haben.
Gestartet sind wir mit einer Begrüßung im Geo 1 Hörsaal, inklusive einer Vorstellungsrunde mit allen
Teilnehmenden und Empfehlungen zum Aufbau der Stationen von Dr. Jens Wöllecke als Vertreter der NABU
Naturschutzstation-Münsterland. Danach ging es für Alle mit großem Enthusiasmus an den Zusammenbau
der Stationen. Dazu sollten zuerst alle Holzteile mithilfe einer Anleitung verschraubt werden,
woraufhin es an die Anbringung der Technik ging. Das alles beinhaltete unter anderem auch das
Antackern von Dachpappe zum Wetterschutz, die Fokussierung der Kamera, die Kalibrierung der Waage
und die Einrichtung des heimischen WLAN, um die Station zu Hause direkt anzuschließen.
In einer wohlverdienten Mittagspause konnten sich alle Teilnehmer mit Suppe stärken. Nach dem
Mittagessen ging es dann weiter an vier parallelen Arbeitsplätzen, die Technik einzurichten. Nach
kurzen Wartezeiten und der Behebung ein paar kleiner Probleme, konnten dann aber alle die eigene
Station erfolgreich zusammenbauen, einrichten und testen. Die meisten der Stationen laufen
mittlerweile in den heimischen Gärten oder Balkonen.
Viel Spaß beim durchstöbern der Videos der Vögel und aller weiteren aufgenommenen Daten der
Stationen: https://wiediversistmeingarten.org/view/
Nach 185 Messtagen haben wir die Bürger*innen mit Stationen erneut zu einem Workshop eingeladen, um uns über die Erfahrungen und Verbesserungsmöglichkeiten mit der smarten Futterstation auszutauschen. Mit ca. 15 Personen haben wir uns im GEO1 Gebäude der Uni Münster getroffen, wo die Stationen damals auch entstanden sind. Angefangen haben wir mit einem kurzen Bericht über den aktuellen Projektstand. Es wurden insgesamt schon über 94.000 Vögel aufgenommen und über 1.200.000 Umweltmessungen durchgeführt. Überrascht hat uns, dass 719 Vögel an einem einzelnen Tag eine Station besucht haben. Da musste die Station schon regelmäßig mit neuem Futter befüllt werden. Nach unserem Bericht, konnten die Bürgerwissenschaftler*innen vorstellen, welche Änderungen sie an der Station vorgenommen haben. Wir waren sehr beeindruckt davon, was alles verbessert wurde: Verschiedene Befestigungsmöglichkeiten, Verbesserung der Futterstange und -ausgabe, Füllstandssensoren, sichere Anbringung der Sensoren und Datenspeicherung bei Internetausfall. Danach gab es noch eine Diskussionsrunde, wo weitere Erfahrungen ausgetauscht und über Verbesserungsmöglichkeiten gesprochen wurde. Nach dem intensiven Austausch ging es dann auch direkt daran, einige Verbesserungsmöglichkeiten in kleinen Gruppen umzusetzen. So wurden defekte Sensoren ausgetauscht, die Sensoren winterfest angebracht oder Plexiglasfenster eingebaut, um den Futterstand zu kontrollieren. In der Zwischenzeit gab es noch eine Mittagspause mit einer stärkenden Suppe. Am Ende des Workshops haben sich nochmal alle für eine Abschlussrunde getroffen, in welcher der Fortschritt vorgestellt wurde und Wünsche sowie Ziele für die Zukunft geäußert wurden. Einer der Wünsche war, die angeregte Diskussion in einem Online-Forum fortzuführen. Wir haben daher einen Discord Server für euch eingerichtet: https://discord.gg/VBDy7sXgzK Schaut gerne mal vorbei und scheut euch nicht davor mitzumachen!
Entwicklung einer smarten Kamera, die Vögel zählen und dessen Art bestimmen kann.
Forschungsprojekt als EU-Experten im Bereich Artenerkennung mit AI. Veröffentlichung des Berichtes: Evaluating Image-based Species Recognition Models suitable for Citizen Science Application to Support European Invasive Alien Species Policy https://doi.org/10.2760/97305
Förderung "Forschungsprojekt Studierender" zur Entwicklung einer smarten Multi-Sensoren Futterstation
Gewinn des Citizen Science Wettbewerbs der Stiftung WWU
Entwicklung der smarten Futterstation und Durchführung des Citizen Sicence Projekts "Wie divers ist mein Garten?"
Für alle Fragen oder Anmerkungen könnt Ihr uns gerne unter folgender E-Mail erreichen:
info@wiediversistmeingarten.orgoder ihr schreibt direkt einem der Team Mitglieder